
G42 Untersuchung: Arbeitsmedizinische Vorsorge bei Infektionsgefährdung
Spätestens seit Covid-19 ist das Bewusstsein für die Gefahr von Infektionskrankheiten in der Allgemeinheit gestiegen. Doch auch andere infektiöse Krankheiten laufen uns immer wieder über den Weg – nicht zuletzt im Arbeitsalltag. Aus diesem Grund schreibt das Gesetz vor, dass Arbeitnehmer bei Tätigkeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko an entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen müssen.
Genau dafür gibt es die G42 Untersuchung! Doch was genau umfasst Sie? Wie läuft Sie ab und wer muss daran teilnehmen? Die Antwort auf all diese und noch weitere Fragen erhalten Sie in diesem Artikel!
Was ist die G42 Untersuchung?
Bei der G42 Untersuchung handelt es sich um eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung. Die offizielle Bezeichnung lautet inzwischen Vorsorge für Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung. In diesem Artikel wird im Folgenden von der G42 Untersuchung die Rede sein, da diese in der Umgangssprache weiterhin verbreitet ist.
Die G42 Untersuchung wird dann nötig, wenn Personen im beruflichen Kontext mit einem erhöhten Risiko dem Kontakt mit Infektionserregern ausgesetzt sind. Dies kann zum Beispiel in diversen Pflegeberufen, aber auch im Umgang mit möglicherweise kontaminierten Materialien (wie bspw. Abfall) der Fall sein.
Sie wollen die Antworten auf die wichtigsten Fragen auf einen Blick?
Hintergrund und rechtlicher Rahmen
Die arbeitsmedizinische Vorsorge wird generell in der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbmedVV) vorgeschrieben. Der Arbeitgeber trägt die Verantwortung für die Vorsorge auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung. Ziel ist „durch Maßnahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge arbeitsbedingte Erkrankungen einschließlich Berufskrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu verhüten.“ (ArbMedVV §1)
Die spezifische G42 Vorsorge zum Schutz vor Infektionskrankheiten ist jedoch in der Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit Biologischen Arbeitsstoffen (BioStoffV) festgehalten.
Einordnung der Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
Prinzipiell kommt es bei allen Arten der arbeitsmedizinischen Vorsorge darauf an, welche Gefahren bei der Gefährdungsbeurteilung festgestellt wurden. Auch die Pflicht zur arbeitsmedizinischen Untersuchung G42 ist deswegen stark abhängig vom Berufsfeld und den damit verbundenen Tätigkeiten. Je nach den Ergebnissen der Gefährdungsbeurteilung muss die G42 Vorsorge als Pflicht- oder Angebotsvorsorge angeboten werden.
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Kosten der G42 Untersuchung – Womit Sie rechnen können
Die Kosten der G42 Vorsorgeuntersuchung belaufen sich im Durchschnitt auf 80 bis 120 € pro Untersuchung. Gegebenenfalls müssen Sie mit Zusatzkosten durch Laboruntersuchungen oder benötigten Impfschutz rechnen. Die Kosten sind in der Regel mehrwertsteuerfrei.
Wer muss die G42 Untersuchung durchführen lassen?
Der Arbeitgeber muss die G42 Untersuchung veranlassen, darf diese jedoch nicht selbst durchführen. Zur Durchführung muss er deswegen einen geeigneten Mediziner hinzuziehen, wie z. B. den Betriebsarzt. Falls dieser die benötigten Qualifikationen nicht besitzt, muss er weitere entsprechende Mediziner hinzuziehen.
Rolle des Betriebsarztes
Laut Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) §2 besteht die Pflicht des Arbeitgebers, einen Betriebsarzt zu bestellen. Der Betriebsarzt nimmt in erster Linie eine beratende Funktion für den Arbeitgeber ein. Besitz er jedoch die benötigten Qualifikationen, führt der Arzt ebenso die Untersuchungen der Mitarbeitenden durch.
Nur der Mediziner darf die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung durchführen. Alle dem Arzt anvertrauten Informationen fallen unter die ärztliche Schweigepflicht und dürfen auch nicht an den Arbeitgeber weitergetragen werden. Weitere Informationen zum Betriebsarzt können Sie in unserem passenden Blogartikel nachlesen.
Pflichtvorsorge für bestimmte Tätigkeiten
Die arbeitsmedizinische Vorsorge ist in Pflicht-, Angebots- und Wunschvorsorge unterteilt. Die Zuteilung gewisser Vorsorgen in diese drei Gruppen geschieht anhand der Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung.
In folgenden Bereichen fällt die G42 unter die Pflichtvorsorge:

Untersuchungsumfang: Was wird bei der G42 gemacht?
Bei der G42 Vorsorgeuntersuchung steht vor allem die Beratung im Vordergrund. Aufklärung ist dabei die beste Art der Prävention, denn wer die möglichen Gefahren durch Krankheitserreger kennt, kann sich am besten davor schützen.
Auch hier sind die genauen Inhalte von der Tätigkeit abhängig. Ein tiermedizinischer Fachangestellter ist zum Beispiel anderen Erregern ausgesetzt, als eine Fachkraft für Wasserversorgung.
Typische Inhalte der Vorsorgeuntersuchung bei Infektionsgefährdung
Die G42 Untersuchung beginnt standardmäßig mit einer Anamnese des Mitarbeitenden. Der Arzt spricht im folgenden Impfempfehlungen basierend auf den erarbeiteten Risiken aus.
Auf freiwilliger Basis können zudem weiterführende körperliche Untersuchungen durchgeführt werden. Dazu zählen zum Beispiel:
Wie oft muss die G42 Untersuchung durchgeführt werden?
Bei der Häufigkeit der G42 sollten Sie wissen, dass es Erstuntersuchungen und Nachuntersuchungen gibt. Die Erstuntersuchung muss bereits vor Antritt der Tätigkeit geschehen. Die Nachuntersuchung sollte das erste Mal innerhalb von zwölf Monaten nach der Erstuntersuchung stattfinden. Ab dann reicht die G42 Untersuchung aller drei Jahre. Nach der Beendigung der Tätigkeit muss eine abschließende Untersuchung durchgeführt werden.
Planung der G42 Untersuchung – so gelingt sie!
Wie viele Aufgaben beim betrieblichen Gesundheitsmanagement ist auch die Planung der G42 Untersuchung mit einem gewissen Aufwand verbunden. Ein reibungsloser Ablauf kann nur dann stattfinden, wenn die Planung effizient durchdacht wurde.
Software für die Planung der arbeitsmedizinischen Vorsorge
Dabei stoßen Sie wahrscheinlich auf viele Herausforderungen. Vor allem die Terminvergabe wird schnell zum Zeitfresser – und wenn Schichtarbeit ins Spiel kommt, wird der Aufwand noch größer.
Zum Glück gibt es einen Weg, wie diese Arbeit für Sier nicht nur leichter, sondern auch deutlich schneller wird! Eine geeignete Software-Lösung hilft Ihnen, die Planung effizienter und zeitsparender durchzuführen.
Besserer Überblick:
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Einfache Terminvergabe:
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FAQ: Häufige Fragen rund um die G42 Untersuchung
Die genaue Art der Untersuchung ist abhängig von der Gefährdungsbeurteilung. Prinzipiell findet jedoch eine Anamnese statt. Weiterführend kann der Arbeitnehmer körperliche Untersuchungen auf freiwilliger Basis durchführen lassen.
Die genaue Art der Untersuchung ist abhängig von der Gefährdungsbeurteilung. Prinzipiell findet jedoch eine Anamnese statt. Weiterführend kann der Arbeitnehmer körperliche Untersuchungen auf freiwilliger Basis durchführen lassen.
Die G42 wird dann zur Pflicht, wenn bei der vorher durchgeführten Gefährdungsbeurteilung ein erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten bei einer Tätigkeit feststellt wurde.
Die G42 ist notwendig für Personen, welche im Beruf Krankheitserregern ausgesetzt sind. Zu den Bereichen zählen unter anderem medizinisches Personal, Abfallentsorgung, Pflegeberufe und Gärtnerarbeiten.
Hierbei kommt es auf die Einteilung der Vorsorge ein. Ist die G42 Untersuchung als Pflichtvorsorge festgelegt, kann Sie nicht abgelehnt werden. Jedoch erfolgen alle körperlichen Tests auf freiwilliger Basis.
Der Einfachheit und besseren Lesbarkeit halber wird im Text das generische Maskulinum verwendet – gemeint sind damit immer alle Geschlechter.
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